Rechtsanwalt Dr. Herbert Laimböck

heißt der neue Trend, dass man sich höher versichert, wenn es gefährlich wird.

Wer also vor dem Bungee-Sprung einen höheren Versicherungsschutz will, der beantragt diesen noch schnell vorher per Handy. Oder wer im Winterurlaub die schwarzen Pisten befahren will, kann vorsichtshalber noch eine Kranken-/oder Unfallversicherung abschließen. Heute Versicherungen abzuschließen, geht mit Handy-Apps und aufgrund der allgemeinen Digitalisierung einfach und schnell. Die Deutsche Familienversicherung ist ein innovatives Versicherungsunternehmen, welches solche situativen Versicherungen anbietet. Dem Kunden wird angeboten, dass er online eine dauerhafte Unfallversicherung mit einem relativ niedrigen Schutz abschließt. Anschließend kann er sich eine App herunterladen. Wenn er dann in eine gefährliche Situation kommt, kann er den Versicherungsvertrag ausweiten, und zwar entweder einen höheren Versicherungsschutz bestellen oder mehr Personen miteinschließen. Ein weiteres Unternehmen, welches sich sogar ganz auf situative Versicherungen spezialisiert hat, ist die Situative GmbH in Düsseldorf mit ihrem Produkt „App-sichern“. Angeboten wird beispielsweise die kurzzeitige Absicherung einer Probefahrt für den Mietwagen. Der Berliner Digital-Versicherer Friday bietet eine andere Form der flexibleren Versicherung an. Das Unternehmen will die starren Tarife in der KFZ-Versicherung aufbrechen. Beim neuen Produkt „Zahl-pro-Kilometer“ ist die KFZ-Versicherung monatlich kündbar und die Prämie abhängig von der tatsächlichen Fahrtstrecke. Zuerst schätzt der Versicherungsnehmer seine monatliche Fahrleistung und bekommt dann seinen Tarif. Am Ende des Versicherungszeitraumes muss er dann die tatsächlich gefahrenen Kilometer bekannt geben, etwa per Handy-Foto vom Tachometer. Die Schlussabrechnung orientiert sich dann an der gefahrenen Strecke.